Dr. med. Scheffer & Biberger GbR

Labor-Service für Ärzte und Heilpraktiker

Homocystein - Dr. Scheffer & Biberger München

 

Erhöhtes Homocystein im Blut ist wichtiger Risikofaktor für Herz, Blutgefäße und viele andere Organsysteme. Es entsteht im Körper als Zwischenprodukt im Aminosäurestoffwechsel und wird mit Hilfe von B-Vitaminen entgiftet. Es greift die Gefäßwände an und begünstig die Entwicklung von Demenzerkrankungen...

 

Erhöhtes Homocystein gilt heute als unabhängiger kausaler Herz-Kreislauf-Risiko-Faktor. Erhöhtes Homocystein begünstigt z. B. die Entstehung von koronarer Herzkrankheit, venösen Thrombosen, arterieller Verschlußkrankheit oder Schlaganfällen sowie von Alzheimer- und vaskulärer Demenz.

Homocystein ist ein Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels und entsteht im Körper aus der Aminosäure Methionin. Da Homocystein stark zytotoxisch wirkt, wird es rasch unter Mithilfe von Folsäure- und Vitamin B12 zu Methionin zurückverwandelt oder unter Beteiligung von Vitamin B6, zu L-Cystein umgewandelt. Nur ein geringer Teil des Homocysteins wird über die Niere ausgeschieden. Homocystein ist ist deshalb nicht nur ein bedeutender Indikator für ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko, sondern dient gleichzeitig als empfindlicher Marker für erniedrigte zelluläre Konzentrationen an Vitamin B12 und Folsäure.

Homocystein erhöht nicht nur das Herz-Kreislauf-Risiko, sondern stellt einen generellen Risikofaktor für viele Organsysteme dar. Es greift die Blutgefäße an, schädigt das Endothel, führt zur Verdickung der Intima und beschleunigt die Proliferation der Gefäßmuskelschicht. Damit fördert es die Plaquebildung in den Blutgefäßen. Patienten mit koronarer Herzkrankheit sind deshalb schon bei leicht bis mäßig erhöhtem Homocysteinspiegel verstärkt gefährdet für kardiovaskuläre Ereignisse.

 

Etwa zwei Drittel der Männer und Frauen mit hohen Homocysteinkonzentrationen im Blut weisen gleichzeitig erniedrigte Konzentrationen an Folsäure und Vitamin B12 auf. Vor allem ältere Menschen leiden aufgrund schlechter Ernährung, Krankheit oder Resorptionsstörungen häufig an Vitaminmangelzuständen und haben demzufolge oft auch erhöhte Homocysteinspiegel, die durch Vitaminsubstitution gut zu behandeln sind.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, daß die Vitamine B6, B12 und insbesondere Folsäure den Homocysteinspiegel effektiv zu senken vermögen. Das Risiko für einen Herzinfarkt sinkt dadurch jedoch nicht, wohl aber das Schlaganfallrisiko, und zwar um bis zu 25 %.

Sehr stark erhöhte Homocysteinkonzentrationen liegen bei Patienten mit Homocysteinurie vor, einem Gen-Defekt der am Homocysteinstoffwechsel beteiligten Enzyme (z. B. MTHFR-Defekt). Diese Patienten weisen geistige Retardierung auf, tragen ein hohes Herz-Kreislauf-Risiko mit frühzeitiger Entwicklung einer Atherosklerose.

 

Neben dem Herz-Kreislauf-Risiko werden erhöhte Homocysteinspiegel auch mit einer erhöhten Gefahr in Zusammenhang gebracht, an Alzheimer- oder vaskulärer Demenz zu erkranken oder eine Makuladegereation zu erleiden. Die Behandlung mit B-Vitaminen senkt nachweislich das Risiko für eine Makuladegeneration.

Hohe Homocysteinspiegel bei Schwangeren können auf einen Folsäuremangel hinweisen. Hier ist eine rechtzeitige Substituionstherapie besonders wichtig, um Neuralrohrdefekte beim Kind zu verhindern.

 

Erhöhtes Homocystein - Ursachen

Ursachen nicht genetisch bedingt Erkrankungen
  • Hohes Lebensalter
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • B-Vitamin-Mangel durch Malabsorption, Rauchen, Kaffee, Alkohol, Vegetarische Kost
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Leukämien
  • Chronische Entzündungen
  • Medikamente (Theophyllin, Fibrate, Niacin, Colestyramin, Methotrexat, Metformin, Omeprazol, Trimethoprim, L-Dopa, D-Penicillamin)
  • Östrogene („Pille" und postmenopausaler Hormonersatz)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt
  • Thromboembolische Prozesse
  • Schlaganfall
  • Alzheimer-Krankheit und
  • Vaskuläre Demenz
  • Kognitive Störungen
  • Neurodegenerative Erkrankungen (Polyneuropathie, organisch-depressive Syndrome, cerebrale Krampfanfälle)
  • Makuladegeneration
  • Neuralrohrdefekte beim Ungeborenen

 

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